Material & Design

Es gibt viele verschiedene Tonmischungen auf dem Markt. Ich arbeite einerseits mit einer auf der Scheibe drehbaren Porzellanmasse und andererseits mit Steinzeugton. Beide werden hoch gebrannt (1250 °C), was den Gefässen grosse Dichte, hohe Stabilität und eine spezielle Ausstrahlung verleiht.

Porzellan

Porzellan ist ein durch Brennen hergestelltes, feinkeramisches Erzeugnis. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es weiss ist, porenfrei, wasserundurchlässig, säurebeständig, resistent gegen Kratzer und manchmal auch – wenn das Material sehr dünn ist – lichtdurchlässig. Es isoliert gut gegen Elektrizität und ist ein schlechter Wärmeleiter. Zudem hat es einen schönen Klang. Diese Eigenschaften erlauben eine immense Vielfalt von Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten, die Keramik aus Steinzeug- oder Steingutton (Unterschied s. unten) nicht bieten kann.

Porzellan gibt es in verschiedenen Mischungen. Hauptsächlich besteht es aus Kaolin, Feldspat und Quarz. Auf der Töpferscheibe kann die drehbare Porzellanmasse dünner gedreht werden als Steinzeugton, sodass auch äusserst filigrane Objekte möglich sind.

Das herausragende Merkmal von Porzellan gegenüber anderen Keramikprodukten wie Steinzeug und Steingut ist nicht die hohe Brenntemperatur an sich, wie häufig angenommen wird. Der wesentliche Unterschied liegt vielmehr im Verhalten des Materials selbst: Der Feldspat in der Keramikmasse schmilzt während des Brennvorgangs, kristallisiert aber beim Abkühlen nicht wieder aus. Dank dieser Besonderheit können vor allem dünnwandige Gegenstände aus Porzellan auch bis zu einem gewissen Grad lichtdurchlässig (transluzent) sein. So lassen sich zum Beispiel durchscheinende Lampenschirme gestalten.

Steinzeug

Steinzeugton wird – wie auch Porzellan – aus hochreinen Tonerden mit einem hohen Aluminiumoxidanteil gewonnen, allerdings bleibt Steinzeugton nach dem Brennen nicht weiss., sondern wird hellbeige. Steinzeug ist die Bezeichnung für keramische Massen der Klasse Sinterzeut. Beim Brand (1250 °C= Hochbrand) wird das Objekt dicht, es verglast, dies wird als sintern bezeichnet. Das Produkt ist auch ohne Glasur wasserundurchlässig, nicht durchscheinend und sehr stabil. Ohne Glasur kann man es wie Stein schleifen, schneiden und polieren.

Ich verwende für meine Keramikarbeiten einen leicht schamottierten Steinzeugton, der ideal zu drehen ist und beim Trocknen und Brennen eine gewisse Toleranz aufweist. Daher ist er auch für Anfänger gut geeignet.

Schamotten sind bereits gebrannte Tonteilchen, die der Tonmasse zugemischt werden. Sie verleihen dem Ton mehr Stabilität bei der Verarbeitung.
Oft wird Steinzeug mit Steingut verwechselt. Steingut wird nieder gebrannt (bis 1100 °C) und ist nach dem Brand porös, also wasserdurchlässig, wie zum Beispiel Blumentöpfe.

Glasur und Engoben

Um ein Objekt zu vollenden, können wir es nach einem Rohbrand (Brand bis 1020 °C) glasieren oder mit Engoben verzieren.

Die Glasur dient der Oberflächenveredelung von Keramikprodukten wie Steingut, Steinzeug und Porzellan und ist im Gegensatz zum kristallinen porösen Grundstoff eine glasartige, geschlossene Oberflächenschicht. (Definition Wikipedia)

Die Engobe (auch als Begussmasse oder Angussmasse bezeichnet) ist ein Oberbegriff für eine dünnflüssige Tonmineralmasse, die zur Einfärbung oder Beschichtung keramischer Produkte dient. Engoben bilden anders als Glasuren keine Schutzschicht für das keramische Produkt. (Definition Wikipedia)

Bei der Wahl der Oberflächenbehandlung ist für mich immer entscheidend, wozu ein Objekt gebraucht wird. Eine Glasur ist sicher die stabilste Variante, gibt den besten Schutz und eignet sich vor allem für Essgeschirr, da die Glasur vor Kratzern schützt.

Für dekorative Objekte eignen sich die Engoben sehr gut, denn sie bieten zahlreiche Gestaltungsvarianten. Man kann die Engoben auftragen, zeichnen, malen, übereinanderlegen, spritzen usw. Beim Glasieren sind hingegen nur tauchen, streichen, übergiessen und spritzen möglich; feine Malarbeiten sind der Unterglasurmalerei vorbehalten, allerdings arbeite ich nicht damit.